Fotograf - Fotografie Schumacher
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Ausbildung zum Fotografen: Ein kreativer Beruf unter Druck

 

Der klassische Weg, Fotograf über eine mehrjährige Ausbildung zu werden, ist heute alles andere als selbstverständlich. Die Ausbildungszahlen in diesem traditionsreichen Beruf sind seit Jahren rückläufig – und das aus nachvollziehbaren Gründen.

Ein Beruf im freien Fall?

 

Im Jahr 2022 zählte das Fotografenhandwerk in Deutschland laut Zahlen der Berufsbildungsstatistik nur noch 638 Auszubildende. Zum Vergleich: 2001 waren es noch rund 2.400. Auch die Zahl der ausbildenden Betriebe ist im freien Fall – sie sank im gleichen Zeitraum von über 1.300 auf unter 500. (Quelle: ProfiFoto.de, 2023)

 

Autodidakten statt Auszubildende

 

Eine zentrale Erklärung liegt in der rasanten technischen Entwicklung. Moderne Kameras, Smartphones mit Profi-Modus und leicht zugängliche Software wie Lightroom und Photoshop haben die Einstiegshürde für die Fotografie massiv gesenkt. Immer mehr Menschen eignen sich das Handwerk im Selbststudium an, unterstützt durch Online-Kurse, YouTube-Tutorials oder Communitys. Der Berufstitel „Fotograf“ ist in Deutschland nicht geschützt – rein rechtlich darf sich jeder so nennen, der eine Kamera bedienen kann und bereit ist, für seine Dienste Geld zu nehmen. Ein Meisterbrief oder eine abgeschlossene Ausbildung ist keine Voraussetzung für die berufliche Ausübung.

 

Der Ausbildungsberuf im Spannungsfeld der Zeit

 

Hinzu kommt: Die klassische Ausbildung hinkte lange den Entwicklungen des Marktes hinterher. Die Inhalte wirkten über Jahre hinweg wie ein Abbild der analogen Vergangenheit. Erst ab August 2025 wird eine modernisierte Ausbildungsordnung in Kraft treten, die zeitgemäße Inhalte wie Videografie, CGI, KI-gestützte Bildbearbeitung und den professionellen Einsatz in sozialen Medien integriert. (Quelle: BIBB, 2024)

 

Warum ich den klassischen Weg gegangen bin

 

Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – habe ich mich ganz bewusst für die klassische Ausbildung zum Fotografen entschieden. Für mich war es keine Option, den schnellen Weg über Tutorials zu gehen. Ich wollte die Materie von Grund auf verstehen: Lichtführung im Studio, analoges Arbeiten, Bildaufbau, Menschenführung bei Porträts. Ich wollte Feedback von erfahrenen Profis, ein Gespür für Qualität und nicht zuletzt die Möglichkeit, mein Handwerk mit Stolz zu beherrschen.

 

In meiner Ausbildung habe ich genau das bekommen – und noch mehr: Ein tiefes Verständnis für den Wert von Zeit, Geduld und Beobachtung. Viele dieser Elemente fließen heute in meine Arbeit ein.

 

Handwerk vs. Markt

Natürlich sehe auch ich die Realität: Aufträge kommen nicht automatisch, Qualität allein reicht nicht immer. Der Markt ist voll mit günstigen Angeboten und Influencern mit DSLR. Aber genau deshalb glaube ich, dass die fundierte Ausbildung ein Gegengewicht sein kann. Nicht als veraltetes Modell, sondern als stabiles Fundament – gerade in einer Zeit, in der Bilderflut oft wichtiger scheint als Bildqualität.

 

Fashion Porträts mit Model Julius Müller

 

Ständige Weiterentwicklung gehört dazu

 

Wer Fotograf bleibt, wie er einmal angefangen hat, wird schnell abgehängt. Kaum ein Beruf verändert sich so rasant wie dieser – nicht nur technisch, sondern auch visuell. Neue Kamerasysteme, immer leistungsfähigere Software, KI-gestützte Bildbearbeitung oder die Verschmelzung von Foto und Video sind längst Realität. Aber auch ästhetische Trends wandeln sich: Was gestern noch als professionell galt, wirkt heute womöglich bieder oder austauschbar. Deshalb gehört es für mich ganz selbstverständlich dazu, am Puls der Zeit zu bleiben – durch Selbststudium, den Austausch mit Kollegen und den Blick über den Tellerrand hinaus. Wer in diesem Beruf erfolgreich sein will, darf nie stehen bleiben. Genau das macht ihn so lebendig.

 

Klassisches Handwerk trifft moderne Praxis

 

Was ich in meiner Ausbildung gelernt habe, bildet bis heute das Fundament meiner Arbeit – auch wenn sich die Werkzeuge und Formate verändert haben. Der bewusste Umgang mit Licht, das Verständnis für Bildkomposition und die Fähigkeit, Menschen authentisch in Szene zu setzen, stammen aus der klassischen Schule. Selbst das Arbeiten mit analogem Film, das viele heute gar nicht mehr kennen, hat mir beigebracht, mit Bedacht zu fotografieren, anstatt einfach draufzuhalten. Diese Werte fließen auch heute noch in meine digitalen Projekte ein – ob bei Porträt-Shootings, Businessfotos oder Reportagen. Moderne Technik nutze ich als Werkzeug, nicht als Ersatz für das fotografische Auge. Gerade in einer Zeit, in der vieles automatisiert ist, wird das spürbar – in der Tiefe und Qualität eines Bildes.

 

Fazit

 

Die Ausbildung zum Fotografen ist heute kein Massenweg mehr – aber vielleicht gerade deshalb ein mutiger und lohnender. Sie steht für handwerkliche Tiefe, echte Auseinandersetzung mit dem Medium und ein Qualitätsversprechen, das man sehen kann. Ich bin froh, diesen Weg gegangen zu sein – auch wenn er länger dauert als ein Onlinekurs. Wer den Beruf nicht nur ausüben, sondern leben will, sollte ihn sich genauer anschauen.

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